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Ludwig Erk, der Volksliedsammler, – forscher und Pädagoge, der mit seinen zahlreichen Veröffentlichungen von Liederbüchern und in der Lehrerausbildung großen Einfluss auf Schule überhaupt ausgeübt hat, ist der Namensgeber unserer Schule. Seit dem 28. April 1961 trägt die Schule, die sich damals noch im Bau befand, diesen Namen. Damit folgten die Stadtverordneten den Vorschlägen des Geschichts- und Verkehrsvereins und des Lehrerkollegiums der „Alten Schule“ am Weiher.
Ludwig Christian Erk wurde am 6. Januar 1807 in Wetzlar als Sohn des Lehrers, Kantors und Organisten Adam Wilhelm Erk und Anna Barbara Erk, geb. Göth geboren. Seine musikalische Ausbildung erhielt der junge Ludwig Erk von seinem Vater.
Im Alter von 6 Jahren zog Erk mit seiner Familie über die Stationen Worms und Neu Isenburg nach Dreieichenhain, nachdem sein Vater hier eine Stelle als Lehrer, Stadtschreiber und Organist gefunden hatte. Bis zum Tod seines Vaters sieben Jahre später verbrachte er in Dreieichenhain, im Haus Schulstraße 4, seine Kindheit.
Nach dem Tod des Vaters 1820, mit 13 Jahren, wurde Erk von seinem Paten Johann Balthasar Spieß, der zu dieser Zeit im benachbarten Sprendlingen Pfarrer und Dekan war, nach Offenbach in den von ihm geführten Bernardstift (Erziehungsanstalt) aufgenommen.
Spieß wurde zu einem väterlichen Freund und Lehrer. Ihm widmete Erk später sein wichtigstes Werk, den „Liederhort“, ein erstes Quellenwerk mit den wichtigsten seiner ca. 2000 gesammelten Lieder aus dem deutschsprachigen Raum.
Bereits mit 19 Jahren kam Erk als „provisorischer Seminarleiter“ durch den Pädagogen Adolf Diesterweg an das Lehrerseminar nach Moers. 1836 holte Diesterweg Ludwig Erk nach Berlin an das dortige Lehrerseminar. Er arbeitete einen Lehrplan für Mittelschulen aus, was die Herausgabe von Liederbüchern „Für Schule, Haus und Leben“ nach sich zog. Allein für Schulen sind daraus 28 Ausgaben mit insgesamt 58 Bänden bzw. Heften geworden. Erk rief Chöre ins Leben und leistete damit einen großen Beitrag für das deutsche musikalische Kulturgut.
Aber Erk sammelte nicht nur Lieder, er unterzog sie oft auch einer eingreifenden textlichen und musikalischen Bearbeitung, um die praktische Verwendbarkeit zu erhöhen. Gute und brauchbare Melodien mit besseren Textbearbeitungen für Kinder wurden so gewonnen.
Er hat auch selbst komponiert, aber seine Lebensaufgabe sah er selbst darin, „vorzugsweise nur solche Gesänge durch den Druck zu veröffentlichen, welche sich das deutsche Volk selbst geschaffen.“
Seit 1857 führte er den Titel eines königlichen Musikdirektors. Ludwig Erk verstarb am 25. November 1883 und wurde auf dem St. Elisabeth-Friedhof in Berlin-Mitte beigesetzt.
Quelle Text: Ludwig Erk – Volksliedsammler und Musikerzieher – von Heinz Beck